Trotz Begeisterung und Motivation scheitern viele an ihrem Vorhaben, einen Roman zu schreiben. Warum ist das so? Warum gelingt es nicht jedem, das Manuskript zu vollenden? In diesem Blogbeitrag zeige ich woran die meisten beim Romanschreiben scheitern und wie man diese überwinden kann.
Unrealistische Erwartungen
Viele angehende Autoren setzen sich unrealistische Ziele. Sie stellen sich vor, dass das Schreiben eines Romans ein schneller, nahtloser Prozess ist, bei dem die Ideen von allein fliessen. Doch die Realität sieht anders aus: Der kreative Prozess kann langwierig und schwierig sein, vor allem wenn die anfängliche Begeisterung nachlässt.
Lösung: Es ist wichtig, realistische Erwartungen zu setzen. Ein Roman ist kein Projekt, das in wenigen Wochen abgeschlossen ist. Es erfordert Geduld, Ausdauer und vor allem Zeit. Kleine Etappenziele können helfen, die Motivation aufrechtzuerhalten und den Fortschritt sichtbar zu machen.
Fehlende Disziplin und Durchhaltevermögen
Mangelhafte Disziplin ist ein häufiger Grund, warum Romane nicht vollendet werden. Das Schreiben eines langen Textes über Monate oder sogar Jahre erfordert eine kontinuierliche Anstrengung. Viele Autoren scheitern, weil sie den Fokus verlieren oder von anderen Verpflichtungen abgelenkt werden.
Lösung: Eine feste Schreibroutine zu entwickeln, kann helfen, das Projekt voranzutreiben. Setze dir feste Schreibzeiten, auch wenn es nur eine halbe Stunde am Tag ist. Es geht weniger darum, wie viel du schreibst, sondern dass du regelmässig am Ball bleibst.
Der innere Kritiker
Der innere Kritiker ist für viele Autoren der grösste Feind. Er flüstert ständig Zweifel in das Ohr: „Ich bin ein Loser„, „Das ist nicht gut genug“, „Wer wird das lesen wollen?“, „Du wirst nie erfolgreich sein.“ Dieser innere Widerstand kann lähmend wirken und dazu führen, dass Autoren das Schreiben aufgeben. Manchmal schon bevor wir überhaupt begonnen haben.
Lösung: Es ist wichtig, den inneren Kritiker nicht zu ignorieren. Erlaube dir, „schlechte“ Entwürfe zu schreiben, denn sie sind der erste Schritt zur Verbesserung. Schreibe einfach weiter und vertraue darauf, dass der Überarbeitungsprozess dir helfen wird, das Beste aus deinem Text herauszuholen.
Fehlende Planung
Einige Autoren beginnen mit einer vagen Vorstellung von ihrer Geschichte und hoffen, dass sich der Rest von selbst ergibt. Doch ohne einen klaren Plan kann der Roman schnell aus dem Ruder laufen. Charaktere verlieren sich, die Handlung verliert an Struktur, und der Autor fühlt sich zunehmend verloren.
Lösung: Eine gute Planung kann den Unterschied zwischen Erfolg und Frustration ausmachen. Überlege dir vorab, wie die grundlegende Struktur deiner Geschichte aussehen soll. Wer sind die Hauptfiguren? Welche Konflikte gibt es? Wo soll die Handlung hinführen? Selbst eine grobe Struktur kann enorm helfen, den Überblick zu behalten und den kreativen Fluss aufrechtzuerhalten.
Fehlende Schreibfähigkeiten
Ein weiterer Grund, warum viele Romanautoren scheitern, ist das Gefühl, nicht die nötigen Schreibfähigkeiten zu besitzen. Gerade zu Beginn kann es überwältigend wirken, die eigene Geschichte in einem flüssigen und ansprechenden Stil zu erzählen. Viele schrecken davor zurück, weil sie sich unsicher in ihren Fähigkeiten fühlen.
Lösung: Schreibfähigkeiten verbessern sich mit der Praxis. Der erste Entwurf muss nicht perfekt sein! Der Schlüssel ist, kontinuierlich zu schreiben und sich immer wieder selbst herauszufordern. Lies viel, schreibe viel und lasse dir Feedback geben. Überarbeitung ist ein wichtiger Teil des Schreibprozesses, und oft wird die eigentliche Magie beim Bearbeiten eines Textes sichtbar. Belege Schreibkurse oder lese Schreibratgeber, um die Grundlagen zu lernen.
Angst vor dem Scheitern
Die Vorstellung, dass der Roman nicht gut genug ist oder nie veröffentlicht wird, ist eine weitere häufige Hürde. Viele Autoren zögern aus Angst vor Misserfolg oder Kritik, ihre Arbeit zu beenden. Diese Angst kann lähmend wirken und verhindern, dass das Projekt abgeschlossen wird.
Lösung: Um die Angst vor dem Scheitern zu überwinden, muss man sich bewusst machen, dass jeder Schritt im Schreibprozess wertvoll ist, auch wenn das Endergebnis nicht perfekt ist. Erfolgreiche Autoren haben oft nicht den besten ersten Entwurf geschrieben, sondern sind bereit, ihre Arbeit zu überarbeiten und weiter zu entwickeln. Der erste Entwurf ist nur der Anfang, nicht das endgültige Produkt. Der erste Roman wird selten veröffentlicht. Hier ist es wichtig, realistische Erwartungen zu entwickeln.
Angst vor dem Erfolg
Während viele Angst vor dem Scheitern haben, gibt es auch jene, die mit einer ganz anderen Angst kämpfen: der Angst vor dem Erfolg. Was passiert, wenn der Roman tatsächlich abgeschlossen ist? Was, wenn er veröffentlicht wird und Erfolg hat? Diese Vorstellung kann ebenfalls beängstigend wirken, besonders wenn man sich plötzlich mit dem Druck konfrontiert sieht, weiterhin gute Arbeit zu leisten.
Lösung: Die Angst vor dem Erfolg kommt oft von der Unsicherheit über den nächsten Schritt. Akzeptiere, dass Erfolg neue Herausforderungen mit sich bringt, aber auch neue Chancen. Sieh deinen Erfolg nicht als Belastung, sondern als Bestätigung deiner Fähigkeiten. Wenn du die Arbeit abgeschlossen hast, sei stolz auf das Erreichte und freue dich auf den nächsten Schritt.
Fehlen eines unterstützenden Netzwerks
Ein weiterer Grund, warum viele Autoren aufgeben, ist das Fehlen eines unterstützenden Netzwerks. Schreiben ist eine einsame Tätigkeit, und ohne Rückmeldungen oder den Austausch mit anderen Autoren fällt es schwer, motiviert zu bleiben und die eigene Arbeit kritisch zu hinterfragen.
Lösung: Suche dir Gleichgesinnte, mit denen du dich austauschen kannst. Schreibrunden, Online-Foren oder soziale Netzwerke bieten zahlreiche Möglichkeiten, sich mit anderen auszutauschen, Feedback zu bekommen und Unterstützung zu finden. Ein gutes Netzwerk kann nicht nur bei der Überarbeitung helfen, sondern auch als Motivation dienen, wenn der Weg steinig wird.
Fehlende Flexibilität
Manchmal scheitern Autoren daran, ihre Geschichten weiterzuentwickeln, weil sie sich zu sehr an ihren ursprünglichen Plan klammern. Die Charaktere entwickeln sich anders als erwartet, oder die Handlung führt in eine neue Richtung, aber der Autor ist zu starr, um diese Veränderungen zuzulassen.
Lösung: Sei flexibel und offen für Veränderungen. Manchmal führt der kreative Prozess zu unerwarteten Wendungen, die deine Geschichte stärker machen. Wenn du merkst, dass sich etwas nicht richtig anfühlt, scheue dich nicht, Änderungen vorzunehmen – die besten Romane sind oft die, die im Laufe des Schreibens gewachsen sind.
Fazit
Viele Gründe können zum Scheitern eines eigenen Romans führen. Fehlendes Talent ist keines davon. Um erfolgreich zu sein, braucht es die Bereitschaft, an sich selbst zu arbeiten und Probleme lösen zu wollen. Wenn du dran bleibst, dich mit anderen austauschst und deine Erwartungen anpasst, ist es durchaus möglich, deinen Traum vom eigenen Roman zu verwirklichen.
Bis zum nächsten Mal
Euer Reggy
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